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Das wundersame Schicksal der Maggie Dickson

Der frühere Hinrichtungsplatz von Edinburgh erscheint dem Touristen trist und trostlos. Neben dem Pub mit dem makabren Namen „The last Drop“, eine Anspielung auf die irgendwann letzte Galgenhinrichtung, und diversen Souvenirshops, findet man eine einfache Tafel mit der Geschichte von Maggie Dickson. Ich versuche einmal, den Text frei zu übersetzen …

Auf dem Grasmarkt fanden die öffentlichen Hinrichtungen statt. Dies ist die grausame Geschichte von Maggie, die hier wegen einer Fehlgeburt hingerichtet wurde. Doch dann ein Wunder …

Die arme Maggie war eine Fischverkäuferin im 18. Jahrhundert, die sich in einer Zeit von Armut und fehlender sozialer Hilfe durchs Leben schlagen musste. Als sie bemerkte, dass sie schwanger war, gab es zu dieser Zeit weder Mutterschutz noch Beschäftigungsverbot. Ähnlich wie in dem spekakulären Roman „Das Parfum“ hatte sie auf dem Fischmarkt eine Fehlgeburt. Sogleich wurde sie des Mordes angeklagt und auf dem Henkersplatz, dem „grassmarket“ hingerichtet. Wie viel Mitleid mögen die Menschen gehabt haben, als sich die Luke des Galgens öffnete und die arme Maggie hinuntersauste? War dies ein eher stiller Moment oder grölte ein aufgehetzter und irrgläubiger Mob ob des Todes der gequälten Frau? Schließlich wurde der Leichnam nach Musselbourgh fortgeschafft und hier geschah das Wunder: Aus dem Sarg war auf einmal ein lautes Geräusch zu hören und als die Leichenschauer ihn öffneten, entdeckten sie die Maggie lebend! Was war das nun? Hexenzauber, Teufelswerk oder? Maggie hatte Glück, denn die Richtenden entschieden, dass es Gottes Wille war, und sie am Leben zu lassen. So wurde Maggie ,der Gnade wegen, freigesprochen und überlebte die Tortouren. Schließlich lebte sie als die „halb gehängte Maggie“ noch 40 Jahre als Gastwirtin in Mussbelbourgh. Es war ihr beschieden, noch mehrere Kinder zu gebären. So nahm ihr Schicksal doch noch ein glückliches Ende …

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